Seit Ausbruch der Corona-Pandemie haben sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Kurkliniken erheblich verschlechtert. Dies gilt besonders für Einrichtungen in freier gemeinnütziger Trägerschaft, zu denen das Müttergenesungswerk mit seinem Verbund von mehr als 70 Kurkliniken gehört. Allein zehn dieser Einrichtungen gibt es in Schleswig-Holstein.
Die FREIEN WÄHLER Schleswig-Holstein sehen mit Sorge, dass durch die kurzatmige Politik des Bundesgesundheitsministeriums die Arbeitsfähigkeit und letztlich die wirtschaftliche Basis und damit der Erhalt der Kurkliniken auf dem Spiel steht. Viele Kliniken könnten pandemiebedingt nicht die für eine wirtschaftliche Betriebsführung erforderliche Auslastung erreichen. Kuren würden nicht angetreten oder beispielsweise bei Auftreten eines Corona-Falles abgebrochen. Um diese Ausfälle zu verkraften seien die Kureinrichtungen in freier Trägerschaft auf die Ausgleichszahlungen des Bundes, die zurzeit 50 Prozent der pandemiebedingten Einnahmeausfälle ausmachten, angewiesen. Dieser „Rettungsschirm“ wird durch das Bundesgesundheitsministerium aber immer nur für kurze Zeit zugesagt. So wurde die Ende Mai auslaufende Regelung um nur zwei Wochen verlängert. Nun ist eine letztmalige Verlängerung um weitere zwei Wochen bis Ende Juni im Gespräch. Anschließend soll der „Rettungsschirm“ gänzlich entfallen.
„Mit derart kurzatmigen Schritten kann ein Träger wie das Müttergenesungswerk nicht zuverlässig planen“, so Rainer Schuchardt, stellvertretender Landesvorsitzender der FREEN WÄHLER. „Wir fordern eine Verlängerung der Ausgleichszahlungen bis zum Jahresende bei gleichzeitiger Erhöhung auf 60 Prozent, um die Basis für eine wirtschaftliche Betriebsführung der Kurkliniken abzusichern. Es geht um nichts weniger als darum, den Erhalt der Kurkliniken, die eine wichtige Aufgabe auf dem Gebiet der Vorsorge und Rehabilitation haben, sicherzustellen.“
In Pandemiezeiten ist das 1950 gegründete Müttergenesungswerk mit seinem Kurangebot für die gesundheitliche Rehabilitation von Eltern und Kindern so unverzichtbar wie am ersten Tag, betont Rainer Schuchardt abschließend.